Von Maeglin
Nach zweihundert Jahren des Friedens regte sich dennoch ein Hauch von Zweifel im Herzen von Gondolin. Aredhel, die Schwester Turgons, genannt die Weiße Dame von Gondolin oder zuweilen gar die Weiße Dame der Noldor, wünschte nicht länger ihr Dasein hinter den blühenden Wällen von Gondolin zu leben. Sie wollte Mittelerde bereisen, ganz entgegen dem Wunsch ihres Bruders. Bald schon nachdem sie Gondolin verlassen hatte, kehrten ihre Leibwächter zurück und überbrachten die Kunde, dass sie die Herrin in einer dunkel und verzaubert anmutenden Gegend südöstlich der Stadt verloren hatten, die als Nan Dungortheb (was soviel heißt wie: Tal des schrecklichen Todes) bekannt war. Mehr als zwanzig Jahre gingen ins Land bis sie plötzlich wiederkehrte, doch sie kam nicht allein. Mit ihr war jemand den sie Maeglin nannte, er war ihr Sohn und der Sohn von Eol dem Dunkelelben. Aber Eol war seiner Frau und seinem Sohn gefolgt und so gelangte er zum Eingang von Gondolin, wo ihn die Wachen der Stadt ergriffen. Man brachte Eol vor Turgon, wo er sich weigerte ihm die Treue zu schwören und so wählte er den Tod für sich und für seinen Sohn. Er schleuderte einen vergifteten Wurfpfeil auf Maeglin, doch Aredhel warf sich dazwischen und wurde getroffen. Sie starb durch das Gift des Pfeils. Turgon kannte daraufhin keine Gnade, doch ist auch nicht zu erwarten, dass Eol diese angenommen hätte und so stürzte man ihn vom Amon Gwareth in den Tod. |