Zurück Übersicht weiter


Gondolin

Zahllose Wunder schufen die Eldar seit Beginn ihres Seins an den Ufern des Cuivienen...
Unzählige Heldentaten wurden vollbracht bis die Jahre der Elbenvölker sich dem Ende zuneigten...
Viele jener Wunder und Taten sind heute vergessen und für immer verloren...
Einige wenige jedoch, sind immer in Erinnerung geblieben...
Eine der bewegensten und bekanntesten unter diesen ist die Geschichte von...
GONDOLIN

Eine Frage der Überlieferung

Wer sich mit den Schriften Tolkiens über die älteren Zeitalter beschäftigt, stößt dabei auf verschiedene Probleme. Zum einen sind viele Geschichten und Überlegungen nur angedacht und viele Informationen die sich der Leser wünschen würde sind nicht vorhanden oder sehr gut verborgen in der Vielzahl der Schriften die Tolkien hinterließ. Dann sind Erzählungen und Abenteuer oft in so unterschiedlicher Art geschrieben wie man sich nur vorstellen kann, was heißt, dass der Schreibstil sehr unterschiedlich ist - mal erzählerisch modern und mal urtümlich archaisch. Das größte Problem aber ergibt sich aus den Widersprüchen die aus den zahllosen Schriften erwachsen. Einerseits existieren diese Unterschiede zwischen den verschiedenen Erzählungen und andererseits gibt es von vielen der Erzählungen mehrere Versionen Tolkiens in denen er immer wieder etwas um- oder abgeändert hat.
Die Fragen die sich für eine Seite wie diese nun stellen, die sich gerade mit solchen Erzählungen, wie hier Gondolin, beschäftigt, die mit allen möglichen Versionen, Schreibstilen und offenen Fragen übersäht ist, ist wie soll man seinen Schluss daraus ziehen, welche Informationen sind "wahr", welche "falsch", warum wurde dort jener dort ein anderer Schreibstil verwendet? Nun darauf versuche ich hier Antwort zu geben.
Ich habe mir meinen Reim darauf auf folgende Art und Weise gemacht. Tolkien war ein Erzähler, mehr als er ein Schriftsteller war. Alles was er schrieb hat er zumeist als eine Art Überlieferung zu uns verpackt oder zumindest jedoch betrachtet. Und so denke ich sollte man auch all seine Werke sehen, besonders jene in denen alles zweideutig und unsicher ist. Es sind Geschichten die durch die Münder vieler gegangen sind bevor sie uns erreicht haben. Jeder von ihnen hat die Geschichte auf seine Art erzählt. Dies erklärt sowohl die unterschiedlichen Stile als auch die Widersprüche in den Erzählungen. Aber welche Information will man nun als korrekt der anderen vorziehen? Nun auch dort gibt es Unterschiede. Die verschiedenen Gesichtspunkte einer Erzählung tauchen verschieden häufig in den unterschiedlichen Versionen vor. Die einzige Möglichkeit ist ein genaues Abwägen welche Information wahrscheinlicher ist aufgrund aller anderen Informationen die man sammeln kann, und letztlich aufgrund der Logik. Oft lässt es sich nicht vermeiden mehrere Varianten anzubieten, aber oft mag darin auch ein Reiz liegen. Indem man die gängigsten Lösungsvorschläge anbietet und diese untermalt und begründet, kann der Leser sich selbst sein Bild machen. Andererseits, da wo Informationen "vorenthalten" werden, dies muss natürlich begründet geschehen, erhält der Leser ein klareres Bild von der Situation. Es bleibt letztlich die Beschreibung als Überlieferung. Die Vorstellung man hört verschiedene Varianten derselben Geschichte und wägt daraufhin ab. Und letztlich nehmen Wörter wie "vermutlich", "wahrscheinlich" und "vielleicht" den Aussagen ihre Entgültigkeit. Diese sollte man sich sowieso nicht anmaßen.

Einskaldir


© 2000-2002 by El Fabi Universe Productions. Texte von Einskaldir.